12 November 2010

Zielgruppenanalyseverwirrung.

Da schreibt mir doch die neulich die Andrea. Gleich vier mal. Dass ich mir in ihrem Internet-Laden Gothic-Klamotten kaufen soll. Dann schreibt mir das auch die Susanne. "Kauf Dir doch mal Gothic-Klamotten in meinem Gothic-Klamottenladen, alles b.", schreibt die Susanne mir.

Andreas und Susannes mit Gothicklamottenläden gehen scheints davon aus, dass ich mir bodenlange Gummimäntel, oberschenkelhohe Schnallenstiefel und ledrige Korsette an den Körper schrauben möchte. Um damit auf Tanzflächen in patschuliaromatisierten Clubs traurig und langsam auf und ab zu marschieren. Zu Musik, die anderen Leuten aber mal 1a die Laune versaut.

Sowas macht mir ein bisschen Angst.

Denn in Wirklichkeit bin ich ein ganz lustiges Kerlchen. Ein fleißiges Bienchen. Ein sorgend Mütterlein. Ich denke Filme zuende, agiere proaktiv und -sozial, ernähre mich gesund, lasse alle meine Arme heile, übe mich in optischer Mittelmäßigkeit und übermale neuerdings meine Augenschatten mit etwas, das man in Kosmetikbuden unter dem Namen "Concealer" kaufen kann.

Über solche wie mich trällern diese ehemals jungen Menschen mit Sonne im Herzen ein Lied. Eines, das ich einst, vor vielen hundert Jahren, als ich noch kein Leistungsträger der Gesellschaft war, für meinen fleißigen Vater und seine Kollegen sang:



Nehmt das, Onlinemarketingtools. Ich freu mich schon auf Emails.


Flavour heute: Von-Mar-zahn-nach-Frie-drichs-hain

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